Wie du in 7 Schritten einen Online-Kurs entwickelst: Podcastfolge 163. Wenn du die ersten Schritte ins Online-Business geschafft hast, dann wird der Zeitpunkt kommen, dass du an die Erstellung eines ersten Online-Kurses denkst.
Vielleicht hast du bereits ein Offline-Business, in dem du als Coach, Trainerin oder Beraterin unterwegs bist, dann wird es dir vielleicht etwas leichter fallen, da du deine Kunden und ihre Bedürfnisse bereits gut kennen wirst.
Aber auch, wenn du mit deinem Thema nur Online unterwegs bist, wird der Online-Kurs die beste Möglichkeit für dich sein, dein Wissen komprimiert gleichzeitig an viele Menschen weiterzugeben.
Im Online-Business wird auch oft vom Verlassen der Zeit gegen Geld Falle geschrieben. Aber von dieser Seite aus, möchte ich das nicht unbedingt betrachten. Es geht nicht darum, dass du jetzt nur noch automatisiert deine Inhalte über das Internet verkaufst, sondern es geht auch darum, wie du dein Wissen zwar an viele Menschen gleichzeitig zeitsparend für dich weitergeben kannst, aber trotzdem noch deine Teilnehmer während der Teilnahme betreuen kannst.
So gesehen, ist ein Online-Kurs für mich eine sehr hochwertige Form das eigene Wissen an die Kunden weiterzugeben.
Hier kannst du dir die ganze Podcastfolge anhören:
Wie du in 7 Schritten einen Online-Kurs entwickelst
Schritt 1: Frage deine Leser
Es ist immer schade, wenn Kursentwickler ihren Kurs am Bedürfnis des Kunden vorbei geplant haben. Wenn du deine Zielgruppe bereits aus deiner Offline-Tätigkeit gut kennst, wird es dir vielleicht etwas leichter fallen, ihre Bedürfnisse und Probleme zu identifizieren.
Doch es ist ein Unterschied, ob ich in einem Präsenzseminar oder Coaching mit dem Kunden arbeite. In einem Online-Kurs geht es darum, dass die Inhalte zielgerichtet und in selbstständiger Inhaltsaufnahme vom Kunden zu konsumieren sind.
Je genauer du also weißt, was dein potentieller Kunde wirklich braucht, desto leichter wird dir die Kurskonzeption fallen.
Was liegt also näher als deine Blogleser, Newsletter-Abonnenten oder Social Media Community zu fragen, was ihr größtes Problem ist – natürlich immer bezogen auf dein Business-Thema.
Dazu kannst du z.B. über Google-Docs machen.
Eine Umfrage erstellen
Achte darauf, dass du einen guten Wechsel zwischen offenen und geschlossenen Fragen hast. Also nicht nur –Ja oder -Nein Antworten ermöglichst, sondern auch die Option der eigenen Ergänzungen gibst.
Damit schaffst du dir Klarheit und Sicherheit und reduzierst die „Gefahr“ deinen Kurs am Kunden vorbei zu produzieren.
Schritt 2: Entscheide dich für ein Thema
Dein Wissen ist groß und du möchtest verständlicherweise deinem Kunden viel Mehrwerte mitgeben. Doch das Entscheidende dabei ist, dass dein Kunde in den wenigsten Fällen viel Zeit haben wird, sich mit zusätzlichen gut gemeinten, weiteren Informationen zu beschäftigen, die über sein eigentliches Problem hinausgehen.
Das heißt in der Konsequenz: Dein Kunde möchte eine zügige und direkte Lösung für sein Problem haben. So weit so gut. Was heißt das nun für dich?
Du musst dir 3 entscheidende Fragen stellen:
- Wer ist meine Zielgruppe?
- Was sind die 2- 3 größten Probleme meiner Zielgruppe?
- Welches Problem möchtest du in einen Online-Kurs verpacken?
Manchmal kann es sein, dass du die Probleme in einen Kurs zusammenfassen kannst, weil sie einfach zueinanderpassen.
Beispiel:
Bei meinem Kurs: Lead Power Secrets sind meine Zielgruppe Online-Unternehmerinnen, die sich eine E-Mail Liste aufbauen möchten, aber nicht wissen wie sie sich:
- am besten ein Freebie erstellen und
- es mit einer Landingpage, den entsprechenden Grafiken und einem E-Mail Marketing System ausliefern können.
Es geht also um das Freebie/ den Leadmagneten und die Technik dahinter. Das passt perfekt zusammen und gibt dem Käufer alles mit, was er braucht.
Ein Mehr an Inhalt hätte den Rahmen des Kurses gesprengt und den Kunden überfordert. Somit bleibt auch dir als Kurserstellerin der Raum für weitere Online-Kurse.
Schritt 3: Entwickele eine Struktur
Dazu nutze ich sehr gerne eine Mindmap oder alternativ auch andere Boardtoole. Siehe meine Tool-Liste zum Download.
Jetzt geht es nämlich darum, das Thema in einzelne Unterthemen herunter zubrechen und daraus Module bzw. Lektionen entstehen zu lassen.
Dein Kunde hat zwar ein Problem. Doch dieses Problem gliedert sich in mehrere Unterthemen. Nehmen wir noch einmal das Beispiel aus meinem Lead Power Secrets Kurs:
- Welche Art von Freebie soll ich erstellen?
- Wie viel Inhalt muss es sein?
- Wie erstelle ich schöne Grafiken dafür?
- Was brauche ich für ein Landingpage-Tool?
- Wie erstelle ich eine Landingpage?
- Welchen E-Mail Marketing Anbieter benötige ich?
- Wie richte ich den E-Mail Marketing Anbieter dann überhaupt ein?
- Wie sollte meine Follow-U Mails aussehen?
Du wirst darin schon ein gewisses System entdecken. Es sind nämlich all die Fragen, die sich meine Kunden, Blogleser oder auch meine Community immer wieder gestellt haben.
Es sind genau die Fragen, die du aus der Umfrage heraushören wirst und die dir helfen werden, deine Inhalte zu identifizieren. Was nicht heißen soll, dass du nicht eigene dazu ergänzende Inhalte einbringen darfst. Du weißt schließlich am besten, was dein Kunde dazu noch benötigen wird.
Aber schon alleine durch die Umfrage kannst du fast sicher gehen, dass du kein Unterthema vergessen wirst.
Wie bereits oben schon erwähnt, kannst du dazu wunderbar eines der beiden Online-Tools für Mindmaps oder auch ein Board verwenden (siehe Toolliste zum Download). Bei beiden Möglichkeiten kannst du die Inhalte immer wieder hin und her schieben, Ergänzungen einschieben und somit flexibel arbeiten.
Schritt 4: Die Präsentationsform
Wie sollen deine zukünftigen Kursteilnehmer ihre Inhalte und damit den Lösungsweg präsentiert bekommen?
Willst du Videos oder Audios erstellen? Am besten auch gleich und beides ergänzt mit Arbeitsblättern? Sicherlich wäre das ein optimaler Weg. Doch manchmal kann auch weniger mehr sein.
Gerade bei der Erstellung des ersten Online-Kurses wollen die meisten gleich in die Vollen gehen. Es muss das volle Programm mit allem technischen Aufwand sein.
Du ahnst sicherlich schon, was das Resultat ist!
Die Kurserstellung zieht sich endlos hin, weil der Aufwand zu groß ist. Oft ist es auch das vermeintliche Scheitern an der technischen Hürde, die als fast unüberwindbar angesehen wird.
Passe die Präsentationsform deinen Möglichkeiten an
Das kann heißen, wenn du:
- Im Moment nicht das Geld für die Investition in ein gutes Mikrofon oder eine Screencapturesoftware hast oder
- Keine Zeit für aufwendige Videoaufnahmen oder
- Dich damit einfach nicht wohl fühlst,
dann suche dir die Möglichkeit aus, die für dich am Einfachsten umzusetzen ist.
Es ist gut zu wissen: Du wächst mit deinem Business, deinen Kunden, deinen Herausforderungen.
Es muss also nicht gleich alles und sofort am Anfang umgesetzt werden.
Schritt 5: Deine Auslieferungsplattform
Du hast deine Inhalte, deine Struktur und deine Präsentationsform entwickelt, dann geht es an die Frage, wohin mit den Inhalten.
Aber nicht nur das. Auch das Bezahlsystem ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Frage.
Bevor wir uns die verschiedenen Wege genauer anschauen, stelle dir eine Frage:
Willst du dir mit deinen Online-Kursen auch ein eigenes Branding für dein Business aufbauen? Ich habe jetzt bewusst bereits im Plural gesprochen, denn bei einem Kurs sollte es nicht bleiben.
Also brauchst du die Möglichkeit dich und deine Kurse unique zu präsentieren und nicht als eine unter Vielen zu gelten.
Schauen wir uns die verschiedenen Möglichkeiten genauer an:
Du könntest deinen Kurs auf eine der vielen Lernplattformen stellen, die dir oft die Technik dahinter zwar erleichtern, deine Zahlungsabwicklung übernehmen und vielleicht noch einen Marktplatz für alle Kursanbieter haben.
Aber ist das unique? Ist das deine Lernplattform? Nein, eindeutig nicht.
Wie wäre es stattdessen mit einer eigenen Lösung?
Du erstellst dir extra deine eigene Online Akademie Seite, wie ich das mit meiner Business-2Go Akademie gemacht habe.
Was benötigst du dazu:
- Eine WordPress Seite und ein Theme
- Das Plugin Digimember – wichtig in der kostenpflichtigen Variante, damit du die Inhalte auch zeitgesteuert ausgeben kannst. Es bietet dir außerdem die Möglichkeit deine Inhalte passwortgeschützt nach Kauf auszuliefern. Das heißt der Käufer bekommt seine eigenen Zugangsdaten, mit denen er Zugriff auf seinen gekauften Kurs hat. Sollte er später weitere Kurse bei dir kaufen, dann sind die (sofern über dieselbe E-Mail Adresse gekauft) auch direkt über diese Login-Daten erhältlich. Übrigens, hätte er über eine andere E-Mail Adresse gekauft, lässt sich das auch lösen und zusammenführen.
- Ein kostenloses Konto bei Digistore24, die die Zahlungsabwicklung für dich übernehmen. Dafür wird zwar eine Gebühr berechnet, aber damit brauchst du keine Rechnungen mehr zu schreiben und die Problematik der Umsatzsteuerabrechnung mit anderen Ländern übernimmt Digistore24 für dich.
Viel Arbeit, die im Nachgang nämlich für dich notwendig wäre, wenn es um die Auslieferung du Abrechnung von Digitalen Produkten geht. Mehr dazu kannst du übrigens in meinem „OnlineBusinessladies“ Podcast Interview mit der Steuerberaterin Benita Königbauer dazu hören.
Schritt 6: Den Mitgliederbereich einrichten
Im Backend deiner angelegten WordPress Seite erstellst du jetzt einzelne Seiten. Du erinnerst dich noch an deine in Schritt 3 entwickelte Struktur?
Du kannst Hauptseiten – und Unterseiten anlegen und damit deinem Kurs seine Struktur geben.
Nach der Installation des Plugins Digimember kannst du die einzelnen Seiten direkt dem entsprechenden Produkt zuordnen und entscheiden, wann der jeweilige Inhalt nach Kauf ausgeliefert werden soll.
Die Produktion der Inhalte für deinen Online Kurs
In Schritt 4 wirst du dich sehr wahrscheinlich schon für deine Präsentationsformen entschieden haben. Was nicht heißen soll, dass du nicht kurzfristig nochmal umdisponieren oder die Präsentationsform eines Inhaltes im Verlaufe der Zeit nochmal ändern kannst.
Jetzt geht es darum, dass du in die Umsetzung kommst und die Inhalte erstellst.
Musst du erst deinen ganzen Kurs fertig haben, ehe du ihn verkaufst?
Das kommt auf dich persönlich an. Wenn du vernünftigerweise erst mal mit einem kleinen Kurs startest, dann hast du die Inhalte ohnehin schneller erstellt.
Die Vorteile, den Kurs schon vor der Erstellung zu verkaufen, sind:
- Du bist gezwungen an ihm weiter zu arbeiten, sobald du den ersten Käufer hast. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr.
- Du kannst z.B. durch eine geschlossene oder geheime Facebook-Gruppe mit deinen Käufern in Kontakt treten und so erfahren wie sie mit den Inhalten zurechtkommen, was sie noch benötigen oder vielleicht etwas nicht verstehen.
- Wenn du mal selber nicht so schnell weiterkommst, kannst du um ein wenig Geduld bitten. Die Teilnehmer werden es dir nachsehen und, wenn du über die Facebook-Gruppe präsent bist und Fragen beantwortest.
- Diese sogenannte Beta-Gruppe des Kurses wird dir helfen die Inhalte noch zielgerichteter an deine Teilnehmer zu bringen.
- Du kannst den Kurs etwas günstiger verkaufen, was dir schon mal eine gutes Gefühl und die ersten Erfolge bringen wird.
Die Nachteile, den Kurs schon vor der Erstellung zu verkaufen, sind:
- Es könnte dich unter Stress setzen, vor allem wenn der technische Bereich nicht dein Ding ist.
- Noch mehr Stress kann entstehen, wenn du dich mit dem Prozess des Verkaufens noch nicht auskennst.
Du siehst, dass die Vorteile schon klar überwiegen. Aber das ist auch immer eine Frage der Persönlichkeit und des eigenen Wissenstandes.
Denke immer daran: Starte erst mit einem kleinen Kurs von einigen wenigen Lektionen.
Das ist deine Übung für den nächsten größeren Kurs und macht dich entspannter.
Schritt 7: Die Vermarktung der Inhalte
Das ist für viele Kursersteller der schwierigste Teil. Was denkst du, wie wird es dir damit ergehen?
Sehe es doch mal so: Du lieferst mit deinem Kurs eine Lösung für ein Problem deines Kunden. Frage dich:
- Was hat der Kunde dadurch vielleicht an Geld oder Zeit gespart?
- Wie fühlt er sich danach?
Also hat das, was du da lieferst auch seinen Wert. Dabei ist es nicht in der Zeit zu bemessen, die du für die Erstellung des Kurses benötigt hast. Das ist übrigens ein häufiger Denkfehler vieler Kursersteller.
Nein, den Wert oder auch anders gesagt den Preis darfst du an dem messen, was der Kunde dadurch erreichen kann.
Schließlich kann dir am Anfang auch ein Blick auf die Angebote deiner Mitbewerber einen ersten Überblick verschaffen.
Deine Vermarktungswege für den Anfang:
- Nutze deine E-Mail Liste
- Erstelle ein kleines Freebie zum Thema des Kurses, das schon mal eine erste Frage beantwortet. Damit baust du dir eine Liste von Interessenten für das Thema auf.
- Nutze Facebook-Gruppen
- Nutze dein eigenes Netzwerk
Dein erster kleiner Online-Kurs braucht keinen großen Launch. Es ist für dich ein Probelauf, der dich zu mehr motivieren soll.
Also, mach es dir nicht zu kompliziert. Und wenn es nur wenige Teilnehmer sind, die mit an den Start gehen, nutze diese Chance der intensiven Zusammenarbeit. Die Teilnehmer werden von dir lernen und du umgekehrt von ihnen.
Fassen wir noch mal die einzelnen Schritte zusammen: Wie du in 7 Schritten einen Online-Kurs entwickelst:
Schritt 1: Frage deine Leser
Schritt 2: Entscheide dich für ein Thema
Schritt 3: Entwickele eine Struktur
Schritt 4: Der Präsentationsform
Schritt 5: Den Mitgliederbereich einrichten
Schritt 6: Die Produktion der Inhalte für deinen Online Kurs
Schritt 7: Die Vermarktung der Inhalte